News | Erfolgreicher Info-Abend des Klub111
Jetzt sind die Mitglieder dran. Ein Informationsabend des Klub111 am Donnerstag (14. März) im Theaterrestaurant Dülfer in der Beckergrube war ein voller Erfolg. Rund 50 Mitglieder und Vereinsvertreter waren da. Es ging um die Verteilung der Fördergelder für die Saison 2024/2025. Alle waren gespannt, denn in Form eines “Speed-Datings“ stellten sich die Vereine aus der Region vor, die auf Geld aus dem Klub111-Topf hoffen. Vorweggenommen: Es war eine mehr als gelungene Veranstaltung, die von Klub111-Vorstandsmitglied Oliver Prieur ins Leben gerufen und organisiert wurde.
Der sagte danach: „Der Klub111 sieht sich als Plattform für die Begegnung von Leistungssport und Wirtschaft. Auf solchen Veranstaltungen verknüpfen wir nicht nur die beiden, sondern auch die Interessen untereinander. Da entsteht etwas ganz Neues!“
Es war wirklich sehr interessant, wie sich die Vereine präsentierten. Klub111-Mitglied Jens Backhaus war begeistert: „Ich fand es sehr hilfreich und spannend zu erfahren, was die einzelnen Bewerber so alles schon aus eigenen Mitteln mit Zeit und Geld investieren. Da fällt es viel leichter auch das Verständnis über eine Entscheidung für einen Zuschuss vom Klub111 zu entwickeln, auch wenn man selbst einen anderen Sport präferieren würde. Zudem ist es immer gut, Gesichter zu der Sache zu haben. Ich finde es besonders gut und wichtig, den Leistungssport des Nachwuchses zu unterstützen und zu versuchen, diesen so lange wie möglich in der Region Lübeck und Umgebung zu binden. Daher finde ich die Idee prima.“ Blickte man in die Gesichter der anderen Mitglieder, war das sicherlich keine Einzelmeinung.
Neun Vereine durften in jeweils fünf Minuten ihren Vortrag vor den Klub111-Mitgliedern halten. Dabei gab es von bebilderten Präsentationen bis Videos alles kompakt geschnürt. Am Ende waren alle zufrieden, denn solche Infos direkt von den Vereinsvertretern gab es in der elfjährigen Geschichte der Lübecker Sportfreunde noch nicht.
Die HSG Ostsee begann den Abend mit der Vorstellung des Handball-Drittligisten durch Jan-Erik Hertwig und Geschäftsführer Johann Plate. Der verwies darauf, dass Nationalspieler Juri Knorr sein erstes Herrenjahr im Team aus Neustadt und Grömitz absolvierte. Aktuell ist bei den Ostsee-Handballern ein weiteres Talent unter Vertrag. Leif Haack ist U-Nationalspieler für die Schweiz. Das Motto der HSG lautet „vom Breitensport zum Spitzensport“.
Weiter ging es mit den Handballern des MTV Lübeck. Der frisch gewählte Vorsitzende Prof. Dr. Alexander “Sascha“ Katalinic ließ es sich nicht nehmen, sich vorzustellen und wurde von Matthias “Tissy“ Deppisch (Sportlicher Leiter A- bis C-Jugend) begleitet. Beide sprachen von den Erfolgen der Jugend und dass man in der Sparte von 450 Mitgliedern 90 Prozent im Nachwuchsbereich zählt. Durch beispielsweise weitere Reisen verdoppelte sich der Finanzbedarf, der schon intern durch einen Zusatzbeitrag zum Tel finanziert würde. Die Investitionen in die 1. Herren sieht man beim MTV als wichtig an, weil sie als „Vorbilder der Jugend“ gilt. Die alljährlichen Handball Days sind ein wichtiges Element für den Verein.
Die SG Todesfelde/Leezen war durch Florian Haupt (Vorsitzender Förderverein), Angela Giacomin (Vereinsvorstand) sowie Henning Ammen (Frauen-Trainer) vertreten. „Todesfelde ist mehr als nur Fußball“ war die Botschaft, denn den vergangenen Jahren explodierten die Mitglieder in der Handball-Sparte. Viele Jugendliche fanden den Weg zum Drittligisten. Dabei ist der feststehende Abstieg in die neu geschaffene Regionalliga kein Problem für To/Lee.
Mit Dirk Turowski (Sponsoring) und Tilo Rietschel (3. Liga) gab die VSG Lübeck ihre Visitenkarte für den Volleyball ab. Der Aufstieg der Männer war für den Verein eine große Herausforderung und der Klub111 gab einen kräftigen Beitrag zur Etat-Sicherung. Man will das Konzept ausbauen und vor allem in allen Altersklassen Teams stellen. Ohne Honorar-Trainer ist das nicht möglich. Der Verein wächst und will den Leistungsgedanken neben dem Breitensport weiter vorantreiben. Geplant ist beispielsweise auch eine Job-Börse auf der Homepage. Rietschel sprach dabei auch von seiner eigenen Kariere als Beachvolleyball-Profi. Er brachte die Nachricht mit, dass sein Partner Richard Peemüller und er zukünftig gemeinsam als “Team Lübeck“ unter der VSG im Sommer an den Start gehen. Im vergangenen Jahr erreichten sie die Top 10 bei der Deutschen Meisterschaft in Timmendorfer Strand und waren weltweit Botschafter für die Hansestadt.
Beim VfB Lübeck kämpft man nicht nur bei den Herren um den Klassenerhalt in der 3. Fußball-Liga, sondern auch um den Nachwuchs in der Region. Jonas Toboll (Sportdirektor Nachwuchs), Sven Theißen (Marketing) und Sebastian Harms (Sportvorstand) begeisterten die Klub111-Mitglieder für das runde Leder bei den Grün-Weißen. Toboll sieht im Klub111 den „Ankersponsor“ in der Jugend. Harms sprach ebenfalls zu den Mitgliedern und gab einen Einblick in die Arbeit auf der Lohmühle. Er sagte im Nachgang: „Ich fand an dem Abend besonders schön, dass viele Sportler, Verantwortliche, Trainer und Sponsoren in dem Rahmen zusammengekommen sind und sich neben dem offiziellen Teil auch in vielen Nebengesprächen miteinander austauschen konnten, umso auch mal über den Tellerrand zu schauen. Die Idee des Klub111 ist hervorragend, den Leistungs- und den Nachwuchssport in der Region unterstützen zu wollen. Alle Konzepte und Ideen bedürfen finanzielle Unterstützung, um den Standort zu stärken. Dass der Klub111 sein Netzwerk und seine Möglichkeiten hier einbringen wird, kann man nur gutheißen. Der VfB ist immer auf die Förderung und Unterstützung seiner Fans, der Stadt und der Sponsoren angewiesen, um professionelle Arbeit, Profisport und eine professionelle Nachwuchsarbeit abzubilden. Daher freue mich sehr darüber, dass der Klub111 uns bei der weiteren Professionalisierung des Nachwuchses unterstützen wird, um inhaltlich die nächsten Schritte noch besser umsetzen zu können.“
Die Lübeck Cougars, vertreten durch Thorsten John (Sportlicher Leiter) und Daniela Schulz (Geschäftsstelle), zeigten als Intro ihres Vortrags einen emotionalen Film und berichteten, dass die Cheerleader-Abteilung nach einem kurzfristigen Zusammenbruch als wichtiger Bestandteil des USC Lübeck wieder aufgebaut wurde. Ganz wichtig für die Footballer ist die Jugend, denn ohne Jugend gibt es keine Lizenz für die 2. Bundesliga (GFL2). Der Verein ist Anlaufstelle für Fans von amerikanischen Sportarten, wie neben Football auch Lacrosse, Bowling und Flag Football. Schon Nationalspieler brachte man in der Hansestadt hervor.
Passend dazu folgten die Segler des Lübecker Yacht-Clubs (LYC) mit Lutz Kleinfeldt (1. Vorsitzender und Klub111-Gründungsmitglied), Kilian Feindt und Hanning Maaß (Aufsteiger in die Segel-Bundesliga) sowie Frederic Schüle, der europaweit die Farben der Hansestadt auf Regatten und Wettkämpfen vertritt. Der LYC gründete vor einigen Jahren die Segel-Bundesliga mit, stieg allerdings in die 2. Liga und schaffte nun die Rückkehr. Dadurch entstehen auch hier höhere Kosten durch Reisen und Unterkünfte. Kleinfeldt, der den Begriff “Lübecker Sportfreunde“ erfand, sagte unabhängig von seinem Amt beim LYC, danach über die gesamte Veranstaltung: „Die Vielfalt der Sportarten hat mir sehr gut gefallen und das Engagement, was alle an den Tag gelegt haben. Als Gründungsmitglied habe ich mich bereits zu Beginn dafür eingesetzt, dass wir Spitzensportler in Lübeck fördern. Logisch war damit auch die Nachwuchsförderung verbunden, da diese den regionalen Bezug haben und sich die Menschen mit den Sportlern der Region identifizieren.“
Nicht vor Ort, dafür allerdings mit einer fünfminütigen Videobotschaft nahm Tolga Tanriverdi die Klub111-Mitglieder auf eine kleine Reise in den Boxclub Lübeck mit. Er sprach von viel Jugendarbeit, die in seinem Verein gelebt wird. 80 Prozent der Mitglieder sind Jugendliche und benötigen Unterstützung. Die Trainer im Boxclub leisten z.B. Hausaufgabenhilfe, Soziale Arbeit, Hilfe in den Familien und sind somit Sozialarbeiter. Aktuell läuft für den Verein ein Anerkennungsverfahren als offizielle Jugendhilfe und es sollen soziale Räume geschaffen werden. Tanriverdi sagt: „Der Spagat zwischen Sport und Sozialem ist wichtig.“ Er brachte schon WM- und EM-Teilnehmer aus Lübeck ganz nach oben.
Zum Abschluss des offiziellen Teils erklärten Klub111-Vorstandsvorsitzender und Matthias Knorr das “Klub111-Stipendium“, das für 25 Nachwuchs-Leistungssportler in Bad Schwartau entsteht. „Leuchtturm-Projekt“ nannte es Nawrocki.
Talente sollen dabei noch genauer gefördert werden. Dabei gibt es derzeit ein Auswahlverfahren der Stipendiaten. Im Sommer startet das Unternehmen. Das Stipendium bietet talentierten und ehrgeizigen Sportlerinnen und Sportlern im Alter von 15 bis 25 Jahren eine gute Basis zur Weiterentwicklung. Neben der sportlich-athletischen Weiterentwicklung, zielt dies Stipendium auf eine ganzheitliche Ausbildung, die zudem die Persönlichkeitsentwicklung positiv begleitet. Werte wie Engagement, Ausdauer, Leidenschaft, Motivation und Disziplin bilden eine Grundlage.
Als Schirmherr ist Handball-Nationalspieler Juri Knorr dafür unterwegs. Er schaffte es aus Lübeck bis in die Weltspitze.
Ein voller Erfolg also, denn nach dem zweistündigen Info-Abend ging es noch bis in die späten Abendstunden mit dem Netzwerk des Klub111 für alle Mitglieder und Freunde weiter. So steht einer digitalen Abstimmung, bei der die Klub111-Mitglieder in den kommenden Wochen entscheiden, wie die Förderungen verteilt werden, nichts mehr im Weg.
Fotos: Kevin Aniol